Die novellierte EU-Richtlinie zur Förderung erneuerbarer Energien (RED III) bringt spürbare Veränderungen für die Nutzung von Holzenergie mit sich und wirft weiterhin viele Fragen auf. Um genau darüber ins Gespräch zu kommen und gemeinsam Antworten zu finden, lud die Brüning Group am 28. und 29. April 2025 zahlreiche Vertreter:innen aus der Branche zum Open Campus in das Headquarter nach Bremen ein. Unter dem Motto „READY FOR RED III“ drehte sich zwei Tage alles um die Auswirkungen der neuen Richtlinie auf den Holzenergiemarkt – praxisnah, fundiert und im direkten Dialog mit Expert:innen und Branchenkolleg:innen.
RED III ÄNDERT DIE SPIELREGELN
Die RED III bringt Auswirkungen entlang der gesamten Biomasse-Wertschöpfungskette mit sich: Von Lieferanten bis zu Kraftwerksbetreibenden stehen die verschiedenen Akteure neuen Anforderungen und somit erheblichen Herausforderungen gegenüber. Gesenkte Schwellenwerte und verschärfte Nachweispflichten nehmen insbesondere kleinere Anlagenbetreiber und Lieferanten stärker in die Pflicht als bisher.
Als erfahrener Akteur war es der Brüning Group deshalb ein Anliegen, mit dem Open Campus ein Forum zu schaffen, das informiert, vernetzt und Orientierung in Zeiten wachsender regulatorischer Komplexität bietet. Mit 46 Teilnehmenden aus ganz Deutschland war die Resonanz beachtlich – ein deutliches Zeichen dafür, wie sehr das Thema die Branche bewegt. Zentrale Schwerpunkte des Events waren daher sowohl die fachliche Information als auch der direkte Austausch unter Betroffenen und das gemeinsame Nachdenken über praktikable Lösungen in einem zunehmend regulierten Marktumfeld.
VON DER POLITIK IN DIE PRAXIS
Nach einem gelungenen Auftakt mit Fingerfood und lockerem Kennenlernen am Vorabend startete der Hauptveranstaltungstag mit einem morgendlichen Empfang im Innenhof der Brüning Group. Auf die offizielle Begrüßung folgte ein Überblick über die politischen Hintergründe und regulatorischen Entwicklungen durch Christoph Tollmann vom Bundesverband Bioenergie (BBE). Im Anschluss vertiefte Thomas Siegmund vom SURE-Zertifizierungssystem die konkreten Anforderungen aus RED II und RED III. Danach erhielten die Teilnehmenden bei einer Führung durch das Unternehmen Einblicke in die Strukturen und das Tagesgeschäft der Brüning Group – ein willkommener Blick hinter die Kulissen und die perfekte Gelegenheit zum Netzwerken. Daraufhin schilderte Markus Schoo, Geschäftsführer der Forstbetrieb Schoo GmbH & Co. KG, eindrücklich die aktuellen Herausforderungen aus Sicht eines Biomasse-Lieferanten, bevor die Teilnehmenden beim gemeinsamen Barbecue im Innenhof kulinarisch neue Energie tanken konnten. Am Nachmittag gab Hanne Koch-Steindl von OmniCert zunächst einen spannenden Einblick in den Zertifizierungs- und Auditierungsprozess. „Die Veranstaltung war perfekt organisiert und die Inhalte waren gut gewählt,“ fasst sie ihren Eindruck anschließend zusammen. Hendrik Bauer und Florentin Morick aus dem Zertifizierungsteam der Brüning Group rundeten das Programm ab und zeigten praxisnah, wie die Brüning Group die Anforderungen der RED III im täglichen Geschäft umsetzt. Das abschließende Feierabendgetränk bildete einen entspannten Ausklang und unterstrich die zentrale Erkenntnis des Tages: Es braucht gemeinsames Handeln, um den Anforderungen der RED III wirksam zu begegnen. „Eine rundum gelungene Veranstaltung mit produktivem Austausch und Wissensvermittlung zu den Anforderungen einer RED III-Zertifizierung. Vielen Dank an die Brüning Group, dass sie alle Wirtschaftsbeteiligten zusammengeführt hat,“ resümiert Christoph Tollmann.
EIN STARKES SIGNAL FÜR DEN HOLZENERGIEMARKT
Die RED III ist komplex, aber nicht unlösbar. Und vor allem: Sie betrifft uns alle. Das Event hat eindrucksvoll gezeigt, wie groß der Bedarf an verlässlichen Informationen bei den Beteiligten ist. Viele Teilnehmende nahmen jedoch weit mehr mit nach Hause als reines Wissen: neue Kontakte, konkrete Umsetzungsideen und das gute Gefühl, die kommenden Herausforderungen nicht allein bewältigen zu müssen. „Auch für SURE ist die Teilnahme an Informationsveranstaltungen wie diesen wertvoll und wichtig: Zum einen, um aus erster Hand einen Beitrag zur Bewusstseinsbildung und einem gemeinsamen Verständnis in dieser komplexen Thematik leisten zu können, zum anderen aber auch, um direkte Rückmeldungen aus dem Kreise der Betroffenen aufzunehmen und selbst ein Bewusstsein für die Umsetzungsprobleme in die Praxis zu entwickeln. Nur so können wir unser System Stück für Stück weiterentwickeln und pragmatische Lösungsansätze zu finden – im Rahmen des rechtlich zulässigen. Die Qualität der gestellten Fragen und die Tiefe der Diskussionen auch in den Pausen zeugen bereits von einer frühzeitigen und fundierten Auseinandersetzung mit der RED III. Es braucht mehr Veranstaltungen dieser Art, um die Branche zu sensibilisieren und bei der Umsetzung des RED III-Nachweises zu begleiten,“ zieht Thomas Siegmund sein Fazit.
Auch für uns ist klar: Die RED III wird uns noch lange beschäftigen und wir möchten weiterhin eine Plattform bieten, um diesen Wandel gemeinsam zu gestalten. Wir arbeiten derzeit bereits an einem Partnerportal, das die Prozesse rund um Herkunftsnachweise und Zertifizierungen effizienter machen soll. Ziel ist es, die Arbeit unserer Lieferanten, Spediteure und Kunden deutlich zu vereinfachen und zentrale Arbeitsabläufe zu optimieren. Perspektivisch soll das System auch die zukünftigen Anforderungen der EUDR-Kriterien abbilden. Deswegen freuen wir uns schon jetzt auf weitere Formate dieser Art – mit Ihnen, für die Branche.
Für alle, die nicht beim Open Campus dabei waren – und für alle, die ihr Wissen auffrischen möchten – steht ab sofort ein ausführliches Whitepaper zum Download bereit. Darin finden Sie geballte Informationen zu den Herausforderungen, Risiken, Lösungen und Chancen der RED III.