In den vergangenen Wochen waren unsere Mitarbeiter:innen viel unterwegs und konnten auf verschiedenen internationalen Messen und Konferenzen im Bereich Recycling und Abfall eine beeindruckende Präsenz etablieren, sei es durch eigene Messestände oder durch spannende Vorträge unserer Expert:innen. Unser Engagement erstreckte sich dabei über die gesamte Bandbreite der Branche – von der Abfallwirtschaft bis hin zum Altholzsektor.
In einem Vortrag bei Profu in Schweden, einem unabhängigen Beratungsunternehmen für Energie-, Abfall- und Transportfragen, beleuchtete Lukas Klapp, Teamleitung Internationale Geschäftsentwicklung Recycling & Waste, die Entwicklungen auf dem deutschen Altholzmarkt der letzten drei Jahre. Die Analyse erstreckte sich von der Phase vor Covid-19 bis zur aktuellen Lage, wobei die drastisch gestiegenen Energiepreise eine zentrale Rolle spielten. Zahlreiche unserer Kund:innen sowie Mitbewerb:innen waren vor Ort, um Einblicke in die aktuelle Marktlage zu erhalten und verfolgten die präsentierten Entwicklungen mit großem Interesse.
Die steigende Nachfrage nach nachhaltiger Energie, vor allem in Deutschland, spiegelt sich in einem verstärkten Fokus auf erneuerbare Ressourcen wider. Mit dem Ausstieg aus der Atomenergie und dem geplanten Kohleausstieg rückt beispielsweise Biomasse, einschließlich Altholz, immer stärker in den Mittelpunkt.
Mit Blick auf die Vielschichtigkeit der Herausforderungen im Bereich Altholz lässt sich eine deutliche Entwicklung erkennen. Vor der Pandemie betrug die jährliche Altholzproduktion allein in Deutschland rund 8,5 Millionen Tonnen. Mittlerweile hat sich diese Menge auf etwa 7 Millionen Tonnen reduziert. Die Problematik besteht darin, dass der Anfall von Altholz nicht einfach gesteigert werden kann, da dieser vom Grad menschlicher Aktivitäten abhängt.
Hinsichtlich dieser Entwicklung nimmt die Erschließung neuer Quellen für Altholz einen entscheidenden Stellenwert ein. Hier rückt u. a. der amerikanische Markt in den Fokus. In den USA, einem Land, in dem Holz intensiv genutzt wird und Naturkatastrophen regelmäßig große Mengen Altholz generieren, bieten sich vielversprechende Beschaffungsmöglichkeiten.
Ein bedeutsamer Aspekt bei der Betrachtung des amerikanischen Marktes ist, dass in den USA Altholz vergleichsweise wenig separiert und meist auf Deponien entsorgt wird, was als wenig nachhaltig gilt. Selbst wenn das Altholz über weite Entfernungen transportiert wird, kann die Energie weiterhin sinnvoll genutzt werden, was ein überzeugendes Argument für die transatlantische Nutzung von Altholzenergie darstellt. In unseren Augen verkörpern Altholzimporte aus den USA überdies eine wesentlich bessere Alternative als der Import von Kohle aus beispielsweise Singapur oder Kolumbien. Die USA verfügen zudem über einen Mangel an Kraftwerken, was ihrerseits das Interesse am Export von Altholz nach Europa verstärkt. Vor diesem Hintergrund betrachten wir in erster Linie den Ostküsten- und Großraum New York als vielversprechenden Einkaufsmarkt für die Brüning Group.
In diesem Zusammenhang referierte Lukas Klapp beim Massachusetts Department of Environmental Protection (MassDEP) im Rahmen einer Vortragsreihe, die sich auf die Marktentwicklung von Bau- und Abbruchmaterialien, darunter Holz, fokussiert. In seinem Vortrag ging es um den Export von Hackschnitzeln aus Bau- und Abbruchholz als Biomassebrennstoff für Kraftwerke in der EU, dabei griff er ähnliche Themen auf wie zuvor bei Profu in Schweden.
Ein weiteres Highlight war die Ecomondo in Rimini, Italien, eine internationale Fachmesse für Recycling, Energie und nachhaltige Entwicklung. Die Messe bietet regelmäßig Einblicke in neue Erkenntnisse und Trends in verschiedenen Bereichen der Kreislaufwirtschaft. Dort waren wir mit unserem eigenen Messestand vertreten, der auf großes Interesse stieß. Zahlreiche Lieferant:innen nahmen die Gelegenheit wahr, uns zu treffen und über die verschiedensten Anliegen zu sprechen, wobei die Logistik ein zentrales Thema war. Zudem besuchten uns einige Abnehmer:innen, z. B. aus Deutschland und Dänemark, um sich mit uns auszutauschen. Insgesamt war die Messe aus unserer Sicht äußerst erfolgreich, geprägt von vielen konstruktiven Gesprächen und einer tollen Atmosphäre. Wir freuen uns, dass wir unsere Aktivitäten in Italien nun auch durch die Eröffnung eines Büros in Rom weiter ausbauen können und bereits mehrere italienische Muttersprachler:innen als Teammitglieder gewinnen konnten.
Unser Fazit: Die vergangenen Wochen haben gezeigt, dass unsere Präsenz auf internationalen Plattformen und die positive Resonanz nicht nur die hohe Reputation widerspiegeln, die die Brüning Group mittlerweile genießt, sondern auch unsere stetig wachsende Internationalisierung unterstreichen. Diese globale Vernetzung ermöglicht uns einen breiteren Blick über den Tellerrand und eröffnet neue Möglichkeiten für zukunftsweisende Projekte und Kooperationen.